Muss- und Kann-Qualifikationen

Die Unterschiede in Stellenausschreibungen

Muss- und Kann-QualifikationenBewerber auf der Suche nach einem Job kommen nicht umhin, sich in Stellenausschreibungen umzusehen. Darin formuliert der Personaler die Anforderungen, die der geeignete Kandidat erfüllen sollte. Allerdings sind dabei nicht alle Qualifikationen gleich gewichtet. Es gibt die Muss-Qualifikationen, die zwingend erforderlich sind und Kann-Qualifikationen, mit denen sich der Bewerber Pluspunkte einheimsen kann. Wo Sie die Unterschiede erkennen und wie Bewerber in beiden Fällen verfahren sollten, erfahren Sie hier.

 

Muss- und Kann-Qualifikationen: Warum überhaupt?

Häufig haben Bewerber den Eindruck, der Personaler suche keinen neuen Mitarbeiter, sondern die eierlegende Wollmilchsau. Im Stellenprofil werden gleich so viele Anforderungen genannt, dass sie scheinbar kaum umzusetzen sind:

Gleichzeitig darf der Bewerber aber nicht zum alten Eisen gehören. Auch wenn unser Beispiel leicht übertrieben scheint, veranschaulicht es einen Punkt: Viele Bewerber sehen sich schnell abgeschreckt von sehr ausführlichen Stellenausschreibungen. Sie fürchten, die Anforderungen nicht erfüllen zu können und bewerben sich daher nicht auf die Stelle. Das kann aber ein Fehler sein. Personaler operieren nämlich mit unterschiedlichen Anforderungen in der Bewerbung. Das tun sie gewissermaßen aus Eigeninteresse. Sie möchten sich vor unzähligen Bewerbungen schützen, die nicht auf die Stelle passen. Schließlich haben auch Personaler nur begrenzt Zeit, die verschiedenen Bewerbungsunterlagen zu sichten.

Muss- und Kann-Qualifikationen: Die Definition

Die meisten Unternehmen sind sich durchaus bewusst, dass sie wohl keinen Kandidaten finden werden, der die Muss- und Kann-Qualifikationen bis ins kleinste Detail erfüllt. Gleichzeitig gibt es aber bestimmte Anforderungen, die sie unbedingt erwarten.

Diese Qualifikationen gehören zu den Muss-Qualifikationen. Bewerber erkennen sie daran, dass sie häufig besonders weit oben in der Stellenausschreibung genannt werden. Hin und wieder bedienen sich Unternehmen auch grafischer Elemente, um die Wichtigkeit zu betonen. Diese Muss-Qualifikationen sind häufig fett gedruckt oder in einer anderen Schriftgröße gehalten. Bewerber können damit sofort erkennen, dass diese eine Sonderstellung gegenüber den übrigen Anforderungen besitzen.

Außerdem werden Muss-Qualifikationen mit bestimmten Wörtern verbunden:

    • Kenntnisse in XY setzen wir voraus.
    • Unbedingt notwendig sind Erfahrungen in … und …
    • Der Bewerber muss Kenntnisse und XY mitbringen.
    • Wir können nur Bewerber mit Kenntnissen in XY berücksichtigen.
    • Wir erwarten von dem idealen Kandidaten, dass er XY beherrscht.

Kann-Qualifikationen stehen dagegen weiter unten im Anforderungsprofil. Sie werden von Personalern als zusätzlicher Pluspunkt des Bewerbers gesehen und können Ihnen in diesem Fall einen Vorsprung vor der Konkurrenz verschaffen.

  • Von Vorteil sind Erfahrungen in …
  • Wir freuen uns außerdem, wenn Sie …
  • Idealerweise beherrscht der Kandidat XY

Der Umgang mit Muss- und Kann-Qualifikationen

Wir sehen also, dass Personaler sehr wohl wissen, dass Kandidaten nicht alle Anforderungen erfüllen können. Bewerber sollten sich daher nicht davon abschrecken lassen. Besonders eine Gruppe nicht: Die Frauen. Studien zeigen, dass die überwiegende Mehrzahl der Frauen sich erst auf Stellenausschreibungen bewirbt, wenn sie fast alle Muss- und Kann-Qualifikationen erfüllen.

Männer bewerben sich dagegen schon dann, wenn sie nicht einmal die Hälfte der Anforderungen vorweisen können.

Für beide Bewerbergruppen empfiehlt es sich daher, die Anzeigen genau zu lesen. Achten Sie auf die Punkte, die wir angesprochen haben und halten Sie nach Phrasen Ausschau, die Ihnen signalisieren, ob es sich um eine Muss- oder um eine Kann-Qualifikation handelt.