Das Ziel Ihrer Bewerbung ist es, Sie und Ihre Qualifikationen in einem möglichst guten Licht zu präsentieren. Schließlich wollen Sie das Unternehmen überzeugen und eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten. Das ist verständlich und an sich auch nicht verwerflich.
Allerdings gibt es in Sachen Selbstdarstellung durchaus Grenzen, die Sie beachten müssen. Ihren Lebenslauf oder auch nur Teile davon zu fälschen, ist keine Option. Denn fliegen die Lügen erst auf, sind Sie Ihren Job sehr schnell wieder los und müssen sich möglicherweise sogar noch auf weitere Konsequenzen gefasst machen.
Die Grenzen sind nicht immer einfach zu ziehen
Betrachtet man es realistisch, gibt es vermutlich keine Bewerbung, in der nicht zumindest ein kleines bisschen geflunkert wird. Besonders positive Formulierungen und herausragende Kenntnisse in Bereichen, in denen der Bewerber allenfalls die Grundlagen beherrscht, gehören zum Alltag.
Schließlich geht es ja darum, zu zeigen, dass man genau die richtige Wahl für die ausgeschriebene Stelle darstellt. Die Grenzen zwischen einer übertriebenen Selbstdarstellung und einem tatsächlich gefälschten Lebenslauf sind nicht immer leicht zu ziehen.
In der Praxis muss dies wohl von Fall zu Fall geprüft werden. In der Regel muss ein Bewerber auch nicht direkt mit ernsten Folgen rechnen, nur weil er sich etwas besser gemacht hat, als er tatsächlich ist.
Anders sieht es hingegen aus, wenn Sie Abschlüsse, Anstellungsverhältnisse oder sonstige Qualifikationen schlichtweg erfunden haben. Derartige Dinge sollten Sie in jedem Fall bleiben lassen. Denn über kurz oder lang kommen solche Lügen so gut wie immer heraus. Und dann droht Ihnen nicht nur der Verlust Ihres gerade gewonnenen neuen Arbeitsplatzes.
Gründe für Lügen im Lebenslauf
Das Ziel eines gefälschten Lebenslaufs ist es natürlich, eine bestimmte Stelle zu bekommen, ohne dafür die notwendigen Qualifikationen mitzubringen. Je nach Position sind die Anforderungen sehr hoch und Bewerber müssen hier oft einem großen Druck standhalten.
Je mehr Konkurrenz um eine freie Stelle herrscht, desto größer ist der Druck. Denn in diesem Fall haben Unternehmen schlicht die Qual der Wahl und können sich die auf dem Papier besten Bewerber für ein Vorstellungsgespräch herauspicken.
In diesen Fällen kann dann bereits eine etwas zu schlechte Note im Abschlusszeugnis zu einer Absage führen. Das ist frustrierend und demotiviert auf Dauer sicherlich sehr. Je mehr Absagen ein Bewerber erhält, desto größer ist dann oft die Verzweiflung, sodass das Fälschen letzten Endes als einziger Ausweg erscheint.
Ein gefälschter Lebenslauf hat ernste Folgen
Gehen Sie davon aus, dass richtige Fälschungen in Ihrem Werdegang so gut wie immer herauskommen. Seien es nicht vorhandene Qualifikationen oder erfundene Arbeitgeber. Früher oder später wird Ihr Vorgesetzter dahinter kommen, dass Sie gelogen haben.
In der Regel wird dann umgehend eine fristlose Kündigung ausgesprochen. Selbst wenn Sie gute Arbeit geleistet haben, wird das Unternehmen kaum bereit sein, über Ihre Täuschung hinwegzusehen.
Da bei einem gefälschten Lebenslauf der Tatbestand der arglistigen Täuschung vorliegt, haben Sie auch keine Möglichkeiten vor dem Arbeitsgericht dagegen vorzugehen. Selbst wenn Sie bereits viele Jahre erfolgreich im Unternehmen gearbeitet haben, schützt Sie das nicht.
Wenn Sie Pech haben und Ihr Arbeitgeber es möchte, drohen Ihnen allerdings noch eine Reihe deutlich ernsterer Konsequenzen als nur eine fristlose Kündigung.
Unter anderem ist es möglich, dass Ihr Arbeitgeber von Ihnen verlangt, Ihren Lohn zurückzuzahlen. Haben Sie bereits einige Jahre im Unternehmen verbracht, kann der Betrag Sie schnell in finanzielle Schwierigkeiten bringen. Haben Sie zum Beispiel einen Berufsabschluss angegeben, über den Sie gar nicht verfügen, können Sie dazu verpflichtet werden, das komplette Gehalt, was Sie gezahlt bekommen haben, zurückzuzahlen.
Davon abgesehen stellen gefälschte Abschlusszeugnisse eine Urkundenfälschung dar. Von Problemen mit Ihrem Arbeitgeber abgesehen, kann das auch strafrechtliche Konsequenzen für Sie haben.
Fazit
Natürlich verstehen wir es, wenn Sie nach mehreren erfolglosen Bewerbungen frustriert sind. In diesem Fall kann es durchaus Sinn machen die Bewerbungsunterlagen zu überarbeiten und sie besser zu machen.
Auf Lügen und gefälschte Zeugnisse sollten Sie dabei jedoch verzichten. Denn wie Sie jetzt wissen, kann das nicht nur Ihre Kündigung zur Folge haben, sondern Ihnen auch in finanzieller Hinsicht erheblichen Schaden zufügen und in bestimmten Fällen sogar strafrechtlich verfolgt werden.